Über Stupen, Loipen und West-Nil-Fieber und Zuhause ist es ja auch ganz schön

Ihnen sei wirklich langweilig. Außerordentlich langweilig. Da müsse jetzt etwas geschehen. Wir sitzen im Auto in Richtung Kurzurlaub und der eine der beiden schönen Auto-Urlaubs-Momente ist bereits vorbei. Es sind die wenigen Augenblicke, nachdem sich die letzte Tür geschlossen hat, alle Kinder angeschnallt sind (Sind alle Kinder angeschnallt?), kurz niemand etwas sagt und es losgeht. Das ist der wahre Urlaub. Das muss man auskosten. Jedenfalls sind wir unterwegs und die Langweile hat eingesetzt. Früher haben wir uns ja einfach unangeschnallt auf die Rückbank gelegt und hustend im Zigarettenrauch unserer Eltern die Stunden ertragen, erkläre ich. Heute schnallen wir die Kinder in Hochsicherheitssitze, haben Pollenfilter in der Lüftungsanlage, ein schlechtes Gewissen, diesmal nicht den Zug genommen zu haben und zwei Taschen bei: Unterhaltung und Verpflegung, denke ich.

Über DSGVO in Legoland und verlorene Rabatte

Wo wir denn letztes Wochenende gewesen sind, werde ich im Büro gefragt. »Im Legoland«, erkläre ich mit einem leicht gequälten Gesichtsausdruck. »Ach, das in Dänemark?« »Nein, das in Süddeutschland!« Ständig werde ich gefragt, ob ich denn in Dänemark war. Und wenn ich verneine, werde ich mitleidig angesehen und muss erklären, warum nicht. Ich weiß auch nicht, was am Legoland in nicht-Dänemark verkehrt ist. Offenbar hat man grundlegend im Leben versagt, wenn man ins falsche Legoland gefahren ist. Dabei hatte ich ja eher mit einem elternkollegialen Klopfen auf die Schulter und „Ach Du Armer!“ gerechnet, was sowohl meinen emotionalen Zustand als auch die finanzielle Lage nach dem mir schwarz auf weiß garantierten »rundum gelungenen und anspruchsvollen Parkerlebnis« gut umreißt.