Über… Irgendwas ist immer

Nein, sie glaube nicht, dass sie jetzt ins Krankenhaus müsse. Die Ärztin habe ja gesagt, sie solle einfach mal zwei Wochen warten. Während sie sich auf dem Autositz neben mir leicht krümmt, rolle ich ein ganz klein bisschen mit den Augen, weil sie ja immer tapfer sein muss. Ausnahmsweise gibt es keine Familiendemokratie und ich fahre sie einfach zur Notaufnahme. Ja, na gut, sie könne es sich ja mal ansehen. Sie hätte eh gerade nichts anderes vor. Gespielt mürrisch steigt sie aus und schleppt sich rein. Bei jeder Person, die halbwegs offiziell weiß gekleidet aussieht, entschuldigt sie sich im Vorbeigehen. Es täte ihr leid, hier Ressourcen zu belegen, aber ihre Familie hätte drauf bestanden, dass sie herkommt. Zwei rauchende Patientinnen, die in Schlafhemden und Winterjacken am Eingang stehen, sehen sich kurz irritiert an, nicken dann aber betont verständnisvoll.