Montag: der Nicht-Urlaub ist vorbei, die Luft fehlt und IKEA ist furchtbar freundlich

Veröffentlicht von leitmedium am

Die Laura schreibt jetzt jeden Montag etwas über ihre Woche. Finde ich gut. Vielleicht mache ich das auch. Das ist dann so eine Sache, die man sich montags vornimmt, um sie freitags schon vergessen zu haben und sich dienstags mit schlechten Gewissen dran zu erinnern. Eigentlich würde ich ja gern einen Newsletter schreiben, so wie die Sue es macht. Newsletter sind toll. Retro-modern und irgendwie intim, oder?

Letzte Woche hatte ich Urlaub. Ich wollte eigentlich „Urlaub“ schreiben, habe aber in der SZ gelesen, dass Youtuberinnen (mit kleinem „i“) immer Gänsefüßchen nehmen. Bin ich ja nicht. Und Youtuber nicht gut aussehen müssen, sondern auch dick sein dürfen und Pickel haben. Das bin ich schon eher. Die SZ ist ja in letzter Zeit etwas verhaltensauffällig, was das Gelästere über das Netz, Startups und so angeht. Aber müssen sie halt selbst wissen. Der Urlaub jedenfalls war durchwachsen. Die gute Nachricht: Ich war nicht krank! Die schlechte: der Rest der offiziell kinderreichen Familie schon. Ab zwei kranken Personen zu Hause kommt immer so Lazarett-Feeling auf. Aber immerhin war niemand im Krankenhaus wie in der Woche zuvor.

Zurück zu dieser Woche. Der Tag fing gut an mit einem Hasen-Zettel. Ich liebe ja Zettel. Morgens reiße ich immer ein Blatt vom notesofberlin-Kalender ab. Heute erfreute mich das folgende Gesuch. Ich überlege nur immer noch, warum der Hase schon zwei sein soll. Ist das so wie wenn sich Menschen Kinder wünschen, sie aber gern die Babyphase überspringen würden?

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Im Büro angekommen fällt mein Blick misstrauisch auf das CO2-Messgerät, das ich dummerweise letztens aufgestellt habe. Früher konnte ich nur denken „puh, ist Luft schlecht hier“ und mich fragen, ob ich nicht übertreibe. Jetzt blicke ich röchelnd aufs Display und sehe, wie die Anzeige langsam von Gelb auf Rot wechselt und ich versuche, mich mit letzter Kraft zum Fenster zu schleppen. Wenn da nur nicht die Krankenwagen-Einflugschneise zur Charité wäre. Gottseidank gibt es keine Geräte, die Frischluft pro Geräuschbelästigung messen. Zu Hause geht es auch oft ums Fenster auf – Fenster zu. Stadtprobleme.

CO2-Messgerät

Und was steht diese Woche an? Wieder im Büro ankommen. Ich habe ja in meiner Abwesenheitsnotiz geschrieben, dass alle E-Mails aus der Urlaubszeit ungelesen archiviert werden. Hab ich mal in so einem Anti-Stress-Ratgeber gelesen. Mache ich natürlich doch nicht, aber das dürft ihr niemandem verraten. Man verbringt aber tatsächlich Stunden damit, die E-Mails einer Woche zu sichten. Da merkt man, wie viele Nachrichten einen im Alltag so unterbrechen. Was jetzt keine E-Mail-Schelte sein soll. Bin ja nicht die SZ. Und besser als Telefonieren ist es allemal.

Geheimplan für diese Woche ist es, unser Landhaus irgendwie Weihnachts-fähig zu machen. Es fehlt immer noch eine Küche und die wäre zu Weihnachten ganz praktisch. Ich habe daher alle guten Lebensvorsätze fahren lassen und IKEA beauftragt, mal vorbeizuschauen. Die haben gleich angerufen und total nett gesagt, dass es toll ist, dass sie zu uns kommen dürfen, aber dass das mit Weihnachten wirklich nicht so toll aussieht. Das mit dem nett müssen sie sich noch abgewöhnen, sonst bin ich weg. Woher die nur wussten, dass es um Weihnachten geht? Ich habe nichts verraten. Dafür habe ich letztens eine gute Sache über IKEA gelesen: Die Sachen sind zwar billiger und halten nicht so lang, aber wer will schon Möbel haben, die völlig aus der Mode sind? Na gut, das klingt jetzt nicht sehr nachhaltig, aber es gab schon Jahrzehnte, die man sich eher so wegwünscht. Wie sehen eigentlich Möbel aus den 90ern aus?

Und dann sind da noch die anstehenden Auslieferungen für das Erstlingsbox-Crowdfunding. Mit Dingen handeln ist was völlig anderes also so Internet-Kram. Internet geht so: tippelditipp – fertig. Hersteller-Firmen aber lieben es, angerufen zu werden und Faxe zu empfangen. Nichts mit irgendwelchen Shops, wo man schnell mal was zusammenklickt. Immerhin haben wir jetzt Firmen-Kondiditionen bei DHL. Wusste gar nicht, dass es das gibt. Plötzlich bekommst Du mit Rabatt Pakete zu Hause abgeholt. Das ist doch auch mal nett. Mal sehen, wie der DHL-Mann einen nicht antrifft, wenn er was abholen soll und es dann beim Nachbarn… oh, wait.

Auf dem Heimweg fiel mir noch siedend heiß ein, dass ich versprochen hatte, Fotos vom „Pferdie“-Kuscheltier zu machen. Es gibt zur Zeit verschiedene Traditionen, die stark gepflegt werden. Zum Beispiel werde ich nachmittags von den Kindern angerufen. („Hallo Papa? Bleib mal dran…“ … … … Ich warte… dann höre ich „Telefonierst Du mit Papa? Warum hast Du denn das Telefon hingelegt?“ … „Ich mag nicht mehr.“). Fotos von Kuscheltieren sind auch so ein Traditions-Ding. Muss ich machen und dann per Messenger an fraumierau schicken. Der Heimweg bietet noch ein paar Gelegenheiten. Meine Kunst von heute kam aber nicht so gut an, wie erhofft. Zu abstrakt. Nächstes Mal dann eben wieder Kuscheltier auf Tastatur. Klassiker.

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Ein wenig freue ich mich schon auf Sonntag, dann ist endlich Zeitumstellung. Ich hatte ja gedacht, die sei schon gestern gewesen – damit war ich auch nicht allein. Dann sollte es morgens heller sein, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin und abends… dunkler? Oder auch heller? Oder andersrum? Jedes Jahr muss ich mir mit den Fingern vorzählen, wie das jetzt genau ist. Mal sehen, was ich nächsten Montag dazu schreibe.

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Parteiloser Postprivatier.

3 Kommentare

Julia · 24. Oktober 2016 um 21:37

Das Problem mit der Zeitumstellung lässt sich ganz leicht beheben: im Sommer stellen wir die Gartenmöbel VOR das Haus und im Herbst wieder ZURÜCK in das Haus. So brennt es sich regelrecht ein in den Kopf 🙂

    Constanze · 31. Oktober 2016 um 7:58

    Oder auch: im Herbst dürfen wir die Stunde endlich wieder schlafen, die uns im Sommer geklaut wurde!! 😉

Christa · 29. Oktober 2016 um 18:12

Wegen Ikea und wie die Möbel früher aussahen:
http://www.schoener-wohnen.de/einrichten/39372-bstr-ikea-moebel-damals-und-heute#161675-img-ohrensessel-mk-1951-und-strandmon-2013

Gruß,
Mami von F.

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