»Shit« tönt es aus dem Nebenzimmer. »Shit, Shit, Shit«. Ich werde hellhörig. Wenn es bei uns einen Superlativ des Schlimmen gibt, dann »Shit«. Doch wenn der Super-GAU vor der Tür steht, heißt es „Shit, Shit, Shit«. Was denn los sei, frage ich leicht besorgt. Sie starrt blass auf die Osterdekoration, die sie für den folgenden Ostersonntagmorgen aufbaut. Ich ahne, dass, egal, was jetzt kommt, etwas Ungemütliches für mich dabei herausspringt. Es täte ihr ja sehr leid, gibt sie zu, aber sie hätte die Ostersüßigkeiten vergessen. Alle. Kurz will ich einwerfen, dass ich ja schnell zum Späti kann. Dann fällt mir ein, dass wir ja auf dem Land sind und zur Landromantik gehört ja, dass man immer dann, wenn man etwas dringend braucht, sich einredet, es sei toll, dass man das jetzt nicht bekommt und dann entweder lange wartet und davon schlechte Laune bekommt oder mit dem Auto hunderte Kilometer fährt, die Umwelt versaut und davon schlechte Laune bekommt. Jedenfalls versuche ich die Situation hinzumacguyvern und erinnere mich an die Schale mit Weihnachtssüßigkeiten, die wir mal auf einem Schrank deponiert haben. Leider befinden sich darin nur noch Hustenbonbons. Na die würden den Kindern doch bestimmt auch schmecken, stelle ich betont euphemistisch fest. Sie sieht mich mitleidig kopfschüttelnd an.