12 von 12 im September 2017

Veröffentlicht von leitmedium am

Hui, schon eine ganze Weile nicht mehr bei 12 von 12 mitgemacht. Für die, die es noch nicht kennen: Man macht 12 Fotos an einem 12. des Monats. Es folgt der heutige Tag in Bildern:

1. Mokka-Rettung

Wie schon in der Wochenpost beschrieben: Es ist Schulanfang und unsere Espressomaschine ist defekt. Alarmstufe Rot Defcon 1. Immerhin habe ich noch einen Notfallmokkakocher und einen Milchaufschäumer  und so müssen wir zumindest nicht mit Cold Turkey in den Tag starten. (Liebe Kaffee-Neulinge: Ein Mokka-Kocher produziert übrigens keinen Espresso.)

2. OMA

Nachdem ich die Tochter in die Schule gebracht habe, fahre ich nach Schöneberg zu einem Termin. Es ist noch etwas Zeit, also laufe ich rum und finde endlich den Fotobeweis, dass ich nicht der Einzige bin, der sich „eine kleine OMA“ bestellt. Und ich sag mal: Lieber OMA als tote Oma, hmm?

3. Rumhipstern

So richtig wach bin ich nicht, also trinke ich zur Sicherheit noch einen Flat White im Schöneberger Coffee-Hipster-Laden Double-Eye. Eigentlich wollte ich hier noch den Laptop auspacken, aber lauter mittelalte Herren (noch mittelalter als ich) sitzen mit aufgeklappten Zeitungen da. Das Bild ist zu schön, um es mit einem Laptop zu infiltrieren. Ich laufe lieber noch ein bisschen rum.

4. Podcast-Aufzeichnung

10 Uhr – Zeit für den Termin. Ich bin bei Sophia Hembeck zu einer Podcast-Aufzeichnung eingeladen. Ich habe sie vor einiger Zeit kennengelernt, als ich auf ihren Unprätentiös-Podcast aufmerksam wurde. Daraufhin lud ich sie zu mir auf ein schönes Gespräch im Leitmotiv ein und nun war ich bei ihr Gast in einem noch-geheim-Projekt. So mal im Tonstudio aufzeichnen ist auch ganz angenehm. Ich musste mich nur kurz dran gewöhnen, Gast und nicht Host zu sein. Die heutige Folge wird irgendwann veröffentlicht. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

5. Hoverboards

Weiter geht es zum Elektronikhändler, weil ich noch ein bisschen Ausstattung für unser Lager brauche. Vor allem ein Laserdrucker für die Versandlabel fehlt. Bei Laserdrucker kriege ich ja immer sofort Feinstaubpanik und ein wenig beruhigt mich der Blaue Engel auf dem Drucker, den ich kaufe, doch ein bisschen wundert mich auch, wie ein Drucker jetzt die „Umwelt schützt“, aber gut. Viel wichtiger aber: Es gibt ein Hoverboards-Regal! Das hätte mir ein 80er-ich nicht geglaubt. Die Hoverboards sind natürlich nur diese zwei Rollen, bei denen ich aber nicht vermute, dass sie mich aushalten. Die Zukunft muss diesmal ohne mich starten. Jammer.

6. Mozzarella starren

Weiter geht es zum Lager, in dem fraumierau und ich gerade die neue Version der Erstlingsbox vorbereiten. Ich hole mir auf dem Weg noch etwas Vegetarisches am Asia-Stand. Essen aus dem Pappbecher ist natürlich voll verwerflich, aber das war für mich lange Zeit – bitte lacht nicht – der Inbegriff des New York Seins oder so. Das ist natürlich Quatsch, aber ich kannte diese Becher nur aus US-TV-Serien und wollte das ganz unbedingt auch aus so einer blöden Box essen. Letztens sah ich ein Video, dass man die Foodboxen zu einem Teller auseinanderklappen kann. Knaller. Bringt natürlich im Auto nichts, aber immerhin: Ich habe Insiderwissen!
Von unserem Lager aus guckt man übrigens auf eine Mozzarella-Fabrik. Ich überlege jedes Mal, ob in diesen Tanks eigentlich Milch drin ist. Und wenn ja: Wie wäscht man die eigentlich aus?!

7. Kisten manövrieren

Gute Nachricht! Die Kisten sind endlich gekommen. Und ich kann endlich mit so einem Fahrdings für Paletten durch die Gegend kurven. DAS WOLLTE ICH SCHON IMMER MAL. Es passt gerade so alles in den Lastenaufzug, der nämlich sehr mürrisch wird, wenn die Lichtschranke sich belästigt fühlt. Wenn ich dran denke, wie die erste Version der Box zu Hause vorbereitet haben. Dritte Etage ohne Aufzug…

8. Long time no see

Ich eile nach Hause und sammle die Tochter auf, die zum Musiktheorieunterricht muss. Sie spielt ja seit einiger Zeit ein Instrument und nun geht es mit dem Ernst des Lebens los. Als wir vorm Raum warten, bemerke ich plötzlich eine alte Mitschülerin von mir. Wir waren dreizehn Jahre in einer Klasse. Komisch, sich dann nach zwanzig Jahren wiederzusehen. Auch schön irgendwie. Aber auch merkwürdig. Es ist viel Zeit vergangen und dann auch wieder nicht. Ah, ich werde ganz sentimental und heule kurz auf die Tastatur. So, vorbei.

9. Scheiß Park

Eigentlich will ich im schönen Park neben der Schule spazieren, aber was ist los? Das blöde Ding ist gesperrt, weil die Scheiß Erde zu weich ist. Was ist das jetzt für ein Grund? Natur ist auch nicht mehr, was sie mal war. Missmutig setze ich mich ins Auto und laptoppe ein wenig.

10. No homework has been harmed

Die Tochter fragt, ob wir die Hausaufgaben nicht unterwegs machen könnten. Mit drei Kindern ist es ja immer recht laut zu Hause. Ich bitte fraumierau, mir ein Foto der Hausaufgaben zu senden und bastle der Tochter aus einem DHL-Versandlabel einen Übungszettel. In einem Café wird kurz gearbeitet. Dort hatte ich noch die schöne Begegnung, dass ich auf der portugiesischen Karte keinen Cappuccino fand und mir dann erklären lassen wollte, wie man nun das portugiesische Äquivalent café com leite ausspricht. Das wisse sie auch nicht, antwortete mir die Bedienung auf Englisch, denn sie käme aus Schottland. Kurz reden wir darüber, wie es so ist, als Schottin in Berlin und wie wenig Menschen aus Schottland hier leben und dass sie das Gefühl habe, alle würden sich kennen und ich dachte an die dämliche Beschwerde von Jens Spahn letztens über nicht deutsch sprechende Bedienungen in Berlin schrieb. Ich mag es so.

11. Schuhe kaufen

Ob wir nicht schnell noch ein paar Schuhe für die Tochter kaufen könnten, schreibt mir fraumierau. Boah, Hass. Echt. Kinderschuhe kaufen ist der totale Absturz. Man gibt drei Millionen Euro in 15 Minuten aus, nur um schon die Uhr danach zu stellen, wann die Schuhe zu klein sind. Aber schließlich trägt man die Schuhe jeden Tag und die Kinder und man will ja nur das beste. Nachdem die Tochter anmerkte, sie brauche noch neue Hausschuhe für die Schule, legte ich mir die Karten und habe dem Laden die Erbschaft überschrieben. Zu Hause erfuhr ich, dass wir das Hausschuhpaar nicht gebraucht hätten und dann war meine im-Keller-Laune im Bergwerk unten links.

12. Abendspaziergang mit Hindernissen

Abendritual ist zur Zeit, dass fraumierau die großen Kinder ins Bett bringt, während ich mit dem Babysohn spazieren gehe. Er schläft dabei ein, ich trinke noch einen Tee irgendwo und lese etwas, aber heute klappt es nicht. Er will wieder nach Hause und ich glaube ganz Friedrichshain hat den übergewichtigen mittelalten Herren angestarrt, dessen Kind im Tragetuch immer „MAMA MAMA“ rief, als gäbe es kein Morgen. Wir sind schnell wieder nach Hause. Solche Tage gibt es eben auch. Aber immerhin, ich habe ein Foto, auf dem es so aussieht, als ich würde in eine rosa Wolke beißen!

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Parteiloser Postprivatier.

12 Kommentare

Turtle · 12. September 2017 um 21:37

Ich sag mal so, eine OMA bestellen ist gegen das hier übliche „LKW mit ABS“ doch noch laienhaft.

* LeberKäsWeckla mit a bissel Senf

Anna Rapunzela · 12. September 2017 um 22:28

Wie witzig – ich war vor 20 Jahren auf der gleichen Musikschule wie deine Tochter. Das mit dem Park daneben kam mir gleich bekannt vor… 😀 Jetzt fühl ich mich alt.

Pankow · 13. September 2017 um 4:58

… am tag des christopher street days gab es in berlin doch dieses starke unwetter. im schloßpark wurden mindestens 20 bäume entwurzelt und viele bäume stark unterspült (sturzgefahr), so dass er aus sicherheitsgründen noch immer gesperrt ist. nicht schön.

Kay Halbauer · 13. September 2017 um 9:19

Hallo,
ja in den Tanks ist Milch drin. Prozessanlagen (Lebensmittel, Kosmetik und so) werden gecipt (cleaning in place). Auf deutsch: sie werden automatisch mit Säure, Lauge und Wasser gespült. Dazu sind meistens im Kopfraum des Tanks Sprühkugeln. Wenn sie sauber sind, kommt wieder Milch rein.

Da muss aber niemand mit nem Gartenschlauch rein.

Grüße

Verena · 13. September 2017 um 14:08

Wie cool, mein Mann hält mich für verrückt, dass mir seit Gilmore Girls „chinese food“ nur aus den Pappdingern schmeckt. Und, nun ja, Coffee to go aus dem Pappbecher mit Deckel ist auch irgendwie „Sex in the City“. 😉
(Das Landleben ist gut für die Umwelt, hier gibt es sowas kaum.)

    Nadine · 17. September 2017 um 20:25

    Na, in der Stadt muss man es ja nicht kaufen…

Sandra · 13. September 2017 um 21:00

….sorry…, die blöde Kita-Pädagogin…: Beobachtet immer mal wieder, ob Eure Tochter beim Schreiben / Malen schnell an der Hand Ermüdungserscheinungen zeigt, … keine optimale Stifthaltung, wäre an der weiterführenden Schule, wo man bekanntlich vieeeeeeeelllllll schreiben muss, doof. Sonst guckt mal z.B. „Firesara Grip“, die bieten verschiedene Schreibhilfen an, die über den Stift geschoben werden, um korrekte, entspanntere Stifthaltung zu üben …..

    Katharina · 13. September 2017 um 22:32

    Oh ja, genauso halte ich den Stift auch und ich hatte echt Probleme, wenn ich viel schreiben musste! Super Tipp!

    Bettina · 15. September 2017 um 17:46

    Hab die gleiche „falsche“ Stiftehaltung – würde immer Mal wieder probiert zu ändern, aber keine Chance.
    Heute – 25 Jahre nach Schulbeginn – hochgelobte Schönschrift, Expertin im „Schnell schreiben“ (im Studium vertieft) und absolut keine Beschwerden außer einer „Delle“ am Mittelfinger. Verkrampft schreibe ich nur, wenn mich Mal wieder jemand darauf hinweist das ich „den Stift falsch halte“.
    Liebe Grüße aus Österreich 🙂

Julia Unangespießt · 14. September 2017 um 14:59

Ja, ich fand (und finde) die Pappbecher auch voll cool und exotisch. Und bin immer enttäuscht, dass ich nie einen bekomme. Nur die blöden Aluschalen. Bestell wohl das Falsche…
Was mir die Becher aber verleidet hat, war das Aufkommen der Döner-Boxen. Die sind irgendwie voll uncool.

Sabrina · 20. September 2017 um 10:05

Ja, ich finde es auch voll schade, aber der Park ist gar nicht mehr überall gesperrt. Am Haupteingang kann man schon wieder rein und dann sind nur einige Wege abgesperrt. Also fallsde nächstes Mal Enten füttern willst … ?

Über Redewendungen, Renovieren, Pinterest, ausgenudelte Schraubenköpf und Freud und Leid mit Videoanleitungen - vier plus eins · 18. September 2017 um 22:52

[…] Zur Abwechslung gab es letzte Woche übrigens mal wieder ein 12von12. […]

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